Was sind Sternenkinder?
Kinder, die bereits vor, während oder kurz nach ihrer Geburt sterben, werden häufig als Sternenkinder bezeichnet. Ursprünglich wurde der Begriff noch enger gefasst und nur für Babys verwendet, die bei der Geburt weniger als 500 Gramm wogen. Mittlerweile wird er allerdings immer häufiger auch für Kinder verwendet, die zum Teil wesentlich mehr wiegen.
Woher kommt der Begriff Sternenkinder?
Die Wortschöpfung "Sternenkind" hat ihre Wurzeln in der kindlich-religiösen Vorstellung, dass die verstorbenen Kinder "in den Himmel" kommen. Lange Zeit wurden die verstorbenen Babys als Fehlgeburten oder Totgeburten bezeichnet.
Insbesondere die Tatsache, dass beide Begriffe nicht nur für das Sternenkind selbst, sondern auch für das Sterben des Babys verwendet wurden, stört viele Eltern. Sie wünschten sich eine Fokussierung auf das Kind, zudem Mütter und Väter oft bereits während der Schwangerschaft eine enge Bindung aufgebaut haben. Den Eltern lag es daher sehr am Herzen, einen eigenen Begriff für die Kinder selbst zu finden. Auch die Begriffe "Engelskind" und "Schmetterlingskind" werden gelegentlich für Sternenkinder verwendet, sind aber wesentlich weniger verbreitet.
Warum spielt das Gewicht eine Rolle bei Sternenkinder?
Wie eingangs erwähnt, wurden ursprünglich vor allem Kinder, deren Geburtsgewicht bei unter 500 Gramm lag, als "Sternenkinder" bezeichnet. Die Frage, warum das eigentlich so ist, lässt viele, die sich zum ersten Mal mit der Thematik beschäftigen, stutzen.
Der Grund hierfür liegt in der deutschen Gesetzgebung, genaugenommen im Personenstandsgesetz. Dieses Gesetz schreibt vor, dass nur Menschen, die mehr als 500 Gramm wiegen, als Personen anerkannt werden und nach ihrem Tod eine Sterbeurkunde erhalten. Die rechtliche Situation von Sternenkindern und ihren Eltern wurde im Februar 2013 vom Bundestag verhandelt und eine Änderung beschlossen, auf die die Eltern lange warten mussten.